Das Internet ist voll davon: Kamera-Tests, die dich glauben lassen, nur mit der Kamera XY wird deine Fotografie das nächste "Level" erreichen; Diskussionen in Fotografie-Foren, bei denen du den Eindruck bekommst, mit deiner kleinen / veralteten / uncoolen Kamera kannst du eh keine guten Fotos machen. Bevor sich da schlechte Laune ausbreitet und du deiner Kamera den Laufpass gibst, wird es Zeit für Ted Forbes und "The Art of Photography". Für mich ist der Kanal auf YouTube eine wahre Dosis der Inspiration!
Lass dich inspirieren
Im Jahr 2008 startete Ted Forbes seinen Podcast "The Art of Photography". Mittlerweile ist aus dem Podcast ein erfolgreicher YouTube-Kanal geworden. So war es ihm 2014 möglich, seine Festanstellung beim Dallas Museum of Art zu kündigen, um sich ganz seiner Leidenschaft widmen zu können. Aber vielleicht lernt ihr ihn besser selber kennen, indem ihr eines seiner Videos anschaut, das ganz typisch für ihn ist: "Why Gear Doesn’t Matter" (Warum die Fotoausrüstung nicht wichtig ist):
LERNE ZU SEHEN
Eine spannende Art und Weise, seinen fotografischen Stil zu verbessern, ist es, sich mit Komposition, Farbe und Form zu beschäftigen. Hier setzen die "Photo Assignments" von Ted an. Monatlich stellt er darin Aufgaben zum Ausprobieren. Wer Lust hat, kann sein Bild über soziale Netzwerke mit ihm teilen.
Ein Thema war zum Beispiel "Rot". Im Video mit der Aufgabe erläutert er gleichzeitig die Theorien zur Farbkomposition und verdeutlicht sie an ausgewählten Bildern berühmter Fotografen:
ENTDECKE GROSSARTIGE FOTOGRAFEN
Was ich an Ted besonders mag, ist die Leidenschaft, mit der er über Fotografie redet. Eine Leidenschaft, die ansteckt. Ein gutes Beispiel ist seine Serie, in der er Fotografen vorstellt. Viele dieser Fotografen sind keine "big names", sondern heißen Michael Kenna, Fan Ho oder Laura Wilson. Hier die volle Liste der Fotografen.
Ted schafft es, diese Fotografen, für die ich mich sonst vielleicht gar nicht interessieren würde, so zu präsentieren, dass ich 15 bis 20 Minuten gespannt zuhöre und zuschaue. Im Mittelpunkt steht dabei nicht Biografisches, sondern stehen die Bilder der Fotografen. Ted blättert mit uns gemeinsam durch Bildbände, bleibt bei einzelnen Bildern hängen, erzählt, was ihn an diesem Foto berührt und warum jenes Bild so großartig ist. Für mich ist das eine unkomplizierte Art und Weise, Fotografen kennenzulernen (mit der Gefahr, dass die eigene Bibliothek bald aufgestockt werden will).
Hier ein Video, in dem er Nick Brandt mit seinem Bildband "On This Earth: Photographs from East Africa" vorstellt:
Ach ja, die Technik! Auch bei "The Art of Photography" gibt es die Videos zur neuesten Technik. Aber Ted verliert sich nicht darin. Die beste Kamera für ihn ist immer die, die man im Moment zur Hand hat - und sei es das eigene Handy.
Noch ein Tipp:
Für alle, denen der rasante englische Redefluss eines Ted Forbes zu schnell ist, gibt es die neueren Videos durchgängig mit englischen Untertiteln. Für einige Videos sind sogar deutsche Untertitel verfügbar.