Nochmal Beton, diesmal Architektur. Im vergangenen Jahr hatte ich die Gelegenheit, an dem Vhs-Kurs „Architekturfotografie einmal anders. Bausünden!“ von Hartmuth Schröder teilzunehmen. Thema: der Baustil des „Brutalismus“. Und weil ich selbst täglich in einem Betonklotz arbeite, war meine Neugier geweckt. Jetzt sollte ich also neue Betonmonster kennenlernen!
Vor die Linse kamen die Kirche St. Ignatius im Westend, die Trauerhalle auf dem Friedhof Westhausen, Büroimmobilien rund um den Offenbacher Kaiserlei-Kreisel, das Rathaus Offenbach und seine Umgebung, die Wohnanlage Sonnenring und Umgebung in Sachsenhausen, das Schwesternwohnheim des Spitals zum Heiligen Geist, das Verwaltungsgebäude der Union Invest im Bahnhofsviertel und die U-Bahn-Station Römerstadt im Nordwesten.
Unser Fazit – wir waren 19 Teilnehmer – nach zwei straffen Wochenenden mit drei, vier Locations pro Tag: Manche „Bausünden“ bestechen mit einer schlichten Eleganz und Schönheit! Der Titel der zurzeit laufenden Ausstellung in der Vhs mit den besten Fotografien unseres Kurses wurde deshalb geringfügig abgeändert. Das Ausrufezeichen aus dem Kurstitel musste einem Fragezeichen weichen; stehen bleibt die Frage an den Betrachter: „Bausünden?“.
Und noch etwas habe ich aus dem Kurs mitgenommen: Wer bei „Brutalismus“ gleich an brutal denkt, kann leicht danebenliegen. Der Baustil leitet sich aus dem Französischen „béton brut“ ab, was nichts anderes bedeutet als „roher Beton”.
Ein kleiner Blick in die Ausstellung (Klick macht groß!):
Nicht verpassen: Am 28. März um 19 Uhr gibt es einen Ausstellungsrundgang mit dem Kursleiter Hartmuth Schröder und der VHS-Pädagogin Nicola Wagner – und allen ausstellenden Fotografen/-innen.
Ansehen: Ausstellung "Bausünden?" in der Volkshochschule Frankfurt, bis 26. April 2019
Sonnemannstraße 13, 60311 Frankfurt am Main
Montag - Freitag 9-21 Uhr, Samstag und Sonntag 10-18 Uhr